Kreativität statt Alltagsgrau

Damit ihr euch vom herbstlichen Wetter nicht deprimieren lasst, kommt hier mal ein Bericht von einem Kreativworkshop auf der chor.com - vielleicht inspiriert Euch das zu neuen Farben in eurem Alltag! :)

Angeboten wurde er von UNDUZO - einem Vokalensemble, das mit Konzerten tourt und in Ochsenhausen auch immer wieder Songwriter-Workshops anbietet. Ich bin in den Workshop eigentlich nur durch Zufall hineingeraten, weil ich da gerade nichts anderes vorhatte.... D

Titel: Schreib deinen eigenen Song!

Patrick ist der kreative Kopf der Truppe und hatte die Aufgabe, die ca. 12 Teilnehmer mit in seine Kreativwelt zu nehmen.

Und das war richtig lustig - und sehr ungewöhnlich für alle, denen Harmonielehre, Stimmführung und Tonsatz keine Fremdwörter sind. :D 

Begonnen haben wir mit: NICHTS. Wirklich nichts. Gar nichts. Kein Thema, keine Tonart, keine Melodie, keine Idee. Nichts.

Dafür hatte Patrick ein Keyboard, ein Laptop und einen Lautsprecher mit dabei. Reicht, meinte er - und das stimmte auch.

Er ließ zu Beginn seine Hand mit geschlossenen Augen auf das Keyboard fallen und rein zufällig kam ein G-Dur-Akkord dabei heraus.

Jetzt war die Stunde der Musiktheoretiker gekommen (und auch das letzte Stündlein, weil danach alles sehr unkoventionell wurde. :D) Denn wir schrieben alle Akkorde auf, die zu G-Dur gehören - also alle Kadenztonarten samt Parallelen. Soweit noch nicht spanndend. ABER... jetzt haben wir per Zufallsmodus einfach 4 Akkorde herausgegriffen, die die Teilnehmer sich aus dem Pool aussuchten. Ich weiss nicht mehr genau, wie es war - aber nach D-Dur kam z.B c-Moll, eine Abfolge, die man niemals bewusst so gewählt hätte. Und nach mehrmaligem Wiederholen (Patrick spielte das in seine elektronische Loopmaschine ein und ließ es dann abspielen) klang das richtig gut!

Wir haben uns anschließend mit passenden Rhythmen, unterschiedlichen Instrumentenklängen und dann auch mit einem Thema zum Text beschäftigt. Nicht ganz unpassend kam dabei "Mut und Kreativität" heraus... :D

In den folgenden meetings wurde das Ganze dann als Chorsatz gesetzt, rhythmisch und textlich auf Linie gebracht und schließlich aufgenommen und abgespielt - das konnte ich aber nicht mehr verfolgen, weil ich bei anderen Workshops unterwegs war.

 

Was bringt Dir das hier für deine Chorarbeit??

Es soll einmal mehr Mut machen, die Dinge nicht so akademisch, sonder vielmehr spielerisch und mit dem Spaß am Tun anzugehen! Auch die Komponisten, die Deine Arrangements für den Chor gemacht haben, haben neben dem handwerklichen Können vor allem die WIRKUNG der Musik im Blick gehabt und sich überlegt, wie die Chorsänger und auch das Publikum möglichst viel Freude mit dem Song haben können. Und in Deiner Suche nach der "richtigen" Interpretation kann das der entscheidende Hinweis sein, Dir klarzumachen, wozu die Noten da so stehen, wie sie stehen. ;-)

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