Dieser Spruch ziert die Tasche, die wir bei der chor.com geschenkt bekamen. Und er gibt genau das wieder, was man sich beim Singen wünscht: dass alle zusammen lossingen - ohne große Ansagen oder besondere Vorbereitungen.
Dass die Realität in den Chorproben anders aussieht, wissen wir alle. Und wollen es auch nicht anders - jedenfalls nicht prinzipiell. Denn wenn alle einfach drauf lossingen, ist es sicher sehr authentisch und auch bestimmt laut - aber nicht unbedingt schön...
Aber vielleicht können wir diese Erinnerung an die ursprüngliche Lust am Singen ja mitnehmen für unsere Probenplanung.
Es ist sicher nicht sinnvoll, dass Teile des Chores die größte Zeit der Chorprobe schweigend (oder mit dem Nachbarn schwätzend) verbringen. Die Menschen kommen zum Singen in den Chor und zum Üben. Teilweise ist es sicher nicht verkehrt, dass ein Teil der Sänger_innen die Zeit auch mit Zuhören füllt - aber dann muss es mit Ansage sein.
Wenn ich also mit einer Stimmgruppe eine bestimmte Stelle übe, ist es sinnvoll, diese Zeit sehr kurz zu halten (und auch die Phrase) und nach einer Wiederholung schon gleich mindestens eine zweite Stimme mit dazu zu nehmen. Oder die Nicht-Singenden mit Metrum schnipsen, Text mitsprechen oder auch einfach mit Mitsingen der zu probenden Stelle (und damit Üben von Blattsingen) zu beschäftigen. Damit hältst Du das Konzentrationslevel des gesamten Chores hoch und sorgst dafür, dass alle nicht nur ihre eigene Stimme wahrnehmen, sondern auch wissen, was die anderen so machen. Wenn Du sie zum gegenseitigen Wahrnehmen motivierst, hast Du auch einen besser aufeinander abgestimmten Klangkörper und sparst Dir viel Arbeit, wenn alle ihre Stimmen können.
Und hinterher sind alle gleichmässig erschöpft, aber auch glücklich, weil man sich zusammen angestrengt und miteinander geübt - und gesungen!! - hat.
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