Chorfestivals und Draussen-Saison

Ich war mal wieder unterwegs - diesmal auf einem Kinder-und Jugendchor-Festival. Die Szene lebt, liebe Freunde!

Das ist die gute Nachricht! Und noch eine: damit Dein Chor gut ankommt beim Publikum, brauchst Du nicht ausgewählte Stimmen, sondern Freude und Ausstrahlung!

So ist jedenfalls mein Fazit vom Besuch der verschiedenen Chöre auf den Bühnen des Festivals. Es gab wirklich höchst unterschiedliche Chöre - Minichöre, wo auch die Sänger "mini" waren oder auch die Anzahl, große Chöre, "alte" Chöre (die wohl eher nicht dorthin gepasst haben) - und alles dazwischen!

Was mir aber wieder einmal ganz deutlich aufgefallen ist: damit ein Chor gut ankommt, muss er nicht leistungsmäßig der Beste sein. Aber Du als Chorleitung solltest das Ganze professionell anleiten und betreuen! Damit steht und fällt der Erfolg Deines Chores!

Worauf also solltest Du achten?

  • deine Sänger sollten beim Auftritt sichtbar Freude beim Singen haben - trotz aller Konzentration, die natürlich auch unbedingt wichtig ist, damit es auch professionell wirkt.
  • Du solltest Stücke auswählen, die zur Stimmung des Anlasses passen. Motetten oder komplizierte Reger-Sätze auf einer OpenAir-Bühne passen wohl eher nicht so zur allgemeinen Festival-Stimmung - außer, das Festival steht unter einem "klassischen" Motto.
  • Du solltest ENTWEDER dirigieren ODER am Klavier begleiten - beides klappt nicht, egal für wie vielseitig du dich hältst. Wenn Du am Instrument bist, muss dein Chor (außer beim Einsatz vielleicht) alleine klar kommen - ein Fuchteln während des Musizierens sieht eher störend aus und bringt nicht wirklich viel.
  • Achte darauf, dass die Singtechnik zur Auswahl deiner Stücke passt -  hörbare klassische Gesangstechnik hat im Popstück nichts zu suchen! Und ein Brahms sollte dafür nicht mit "twang" versehen werden...
  • Je mehr Dein Chor auswendig singt, umso mehr werdet ihr das Publikum in euren Bann ziehen können - und das macht Laune auf beiden Seiten!
  • Wenn es das Stück hergibt, verwende ruhig leichte Choreografien - eine synchrone Handbewegung von Deinen Sängern erhascht die Aufmerksamkeit des Publikums, das vielleicht sonst gedanklich schon abdriftet. Setze die Bewegungen aber immer stimmig zur Musik, so sparsam wie möglich und vor allem so einfach ein, dass ALLE mitkommen.
  • Das gleiche gilt beim Klatschen: achte auch auf die Optik des Klatschens. Die Handflächen sollten angespannt sein, der Klang des Klatschens nicht zu laut und auch die Unterarme sollten geführt werden und nicht herumwedeln. Sollten manche Deiner Sänger mit Singen und Klatschen überfordert sein, lasse nur einen Teil klatschen und stelle diese optisch ansprechend so auf, dass gleich erkennbar ist, dass die anderen das Klatschen nicht vergessen haben, sondern dass das so gedacht ist.

Diese einfachen Tipps können schon helfen, dass Dein Chor nicht nur gesanglich, sondern auch von der optischen Wirkung her beim Publikum punkten kann - und damit die Anerkennung bekommt, die ihr verdient!

Viel Spaß beim sommerlichen Auftritt!

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