Alltime-Hits im Chor

Gerade haben wir uns alte Filme unseres Chores angesehen und -gehört. Das ist wirklich spannend! Besonders natürlich optisch, wenn das ganze schon 20 Jahre her ist... Wer war damals schon dabei, wer ist inzwischen nicht mehr da? Wie sahen wir aus, was war die Mode, besonders bei Frisuren und Brillen?! Gemeinschaftlich solche Aufnahmen anzuschauen, bringt immer einen Riesenspaß und ist das Beste für die Pflege des Wir-Gefühls!

Was aber erstaunlich war: viele der Lieder, die dort zu hören waren, singen wir auch heute noch bzw. wieder!

Also alles beim Alten, haben wir uns nicht weiter entwickelt??

Meine Erfahrung ist: die Mischung machts! (mal wieder...)

Manchmal haben wir uns an Stücke gewagt (eigentlich oft!), die am oberen Rande unserer Leistungsföhigkeit lagen. Ich tat das meistens ganz bewusst, denn an solchen Stücken wächst der Chor. Und wenn Du genug Zeit zur Verfügung hast, kannst Du auch wirklich schwere Stücke langsam reifen lassen. Dann kann dein Chor sich Stück für Stück damit vertraut machen und schafft vieles, was er in kurzer Zeit nicht schaffen würde... Meistens lasse ich das Stück dann 2 Jahre im Repertoire und hole es immer mal wieder vor, wo es langsam aber sicher immer besser wird. Irgendwann kann ich es aber nicht mehr hören - und das ist das Zeichen, es erstmal ruhen zu lassen. Hole ich es dann nach einigen Jahren wieder hervor, muss ich zwar anfangs wieder fast neu anfangen - aber dann geht es auf einmal ganz schnell und man merkt, dass da im Hintergrund etwas passiert ist!

Funfact: auch die Fehler, die damals gemacht wurden, sind zuverlässig abgespeichert! :D

Bis die natürlich ausgemerzt sind, kann es dauern - aber die Zauberformel lautet auch hier: "nicht ärgern, nur wundern" - und lieber miteinander darüber lachen!

 

Jeder von Euch kennt den Alltag von Chören: du kannst nicht für jeden Auftritt das komplette Repertoire neu lernen!

Und tatsächlich: viele - auch das Publikum - wollen das auch gar nicht!

Es gibt doch viele Stücke, die man im Laufe der Zeit als Sängerin oder Sänger lieb gewonnen hat, wo man viel gekämpft und gerungen hat, aber nun sitzt das Stück, man kennt jede Wendung und jedes Wort und möchte das auch einfach geniessen, dass man sich nicht mehr über die Maßen anstrengen oder konzentrieren muss. Und auch das Publikum fragt oft: warum singt ihr denn nicht mal wieder das....?!

 

Insofern mach Dir nicht zuviel Stress! Verwende die Probenzeit lieber darauf, auch musikalisch die Stücke zu begreifen und die jeweilige Klangsprache der Komponisten und Arrangeure zu erkennen und zu genießen. Denke daran, dass Dein Chor manchmal auch einfach selbst mit Genuß singen und nicht nur spannende neue Sachen erarbeiten und vortragen möchte. Und auch für Dich: je öfter und länger Du Stücke geprobt hast und mit deinem Chor musizierst, um so lockerer werdet ihr alle und könnte beim Auftritt einfach nur Spaß haben! Das ist auch gut für die Ausstrahlung deines Chores und wird vielleicht bei der nächsten Probe mit neuen Interessenten belohnt!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0