Gute Argumente für Online-Chorzeiten

Es gibt viele gute Gründe, via Meetingprogrammen wie zoom oder jizli mit deinem Chor Online-Übungszeiten abzuhalten.

Die möchte ich nochmal konkret beleuchten. Allerdings sind es so viele, dass ich die Liste in zwei Teile aufspalte und den zweiten Teil im nächsten Blogbeitrag schreibe.

Hier also die ersten drei Pro-Argumente:

 

1. Bleibender Kontakt mit den Chormitgliedern

Die Coronakrise wird uns sicher noch einige Zeit beschäftigen. Und zunehmend werden die Leute ungeduldiger werden - vielen fehlt das Singen schon jetzt sehr. Und andere überlegen sich, ob sie die Mitgliedsbeiträge im Chor nicht einsparen sollen, wo doch "keine Leistung" geboten wird. Abgesehen davon, dass das eine unfaire Argumentation ist, die nicht von Wertschätzung gegenüber der Arbeit der Chorleitung zeugt, werden wir doch hoffentlich alle nicht müde zu kommunizieren, dass die Infrastruktur einer lebendigen Chorlandschaft nur geboten werden kann, wenn einerseits natürlich die Qualität stimmt (woran wir ja immer weiter arbeiten) und andererseits Leute auch bereit sind, dauerhaft diese Arbeit finanziell zu unterstützen. Projektchöre sind eine schöne ZUSÄTZLICHE Möglichkeit, um andere Genres auszuprobieren, neue Chorleitungen zu erleben oder mit einer temporären Gruppe etwas zu machen. Aber es kann weder die Expertise noch das Gemeinschaftsgefühl ersetzen, was einem bei "seinem" Chor, den man wöchentlich besucht und wo man sich beheimatet fühlt, geboten wird. Ich schweife etwas ab - aber eigentlich auch nicht: denn dieser wöchentliche Kontakt ist ja nun nicht auf die Art möglich, wie wir das gewohnt sind. Und umso wichtiger ist es, Ausweichkanäle zum Treffen anzubieten. EINE davon ist ein digitales Meeting - besonders, wenn man es so plant, dass man davor, danach oder als "Pause" etwas Zeit hat, mit den anderen zu plaudern. Aber alleine die Tatsache, die anderen zu SEHEN, wie sie auch gerade mit Singen beschäftigt sind, bringt schon viel Zusammengehörigkeitsgefühl und auch Motivation.

Und dadurch darfst du die berechtigte Hoffnung haben, dass möglichst wenige Chormitglieder auf die Idee kommen, sie hätten gerade nichts vom Chor, so dass Du hoffentlich in post-Corona-Zeiten wieder und immer noch alle an Bord hast.

 

2. Nachvollziehbare Leistung ggü. deines Chorvereins

Es ist ein leidiges Thema - aber ein Wichtiges: die Bezahlung von uns Chorleitungen.

Dein Vereinsvorstand ist natürlich den Mitgliedern verpflichtet und damit dafür zuständig, dass Du Dich nicht auf die faule Haut legst und trotzdem fleißig abkassierst... Ehrlich - ich persönlich kenne keine Kolleg:innen, die so ticken. Aber ich habe schon gehört, dass es auch solche geben soll. Wie auch immer: wir wollen ja auch keine Almosen, sondern wünschen uns, dass die Leistung, die wir bringen, auch anerkannt wird. Und dafür müssen wir sie auch dokumentieren, damit es eine Chance gibt, sie sehen und nachvollziehen zu können.

Wenn du also digitale Übungszeiten anbietest, hast du etwas, was du dokumentieren kannst. Wenn dein Chor dann erlebt, dass du mit Übetracks das ganze vorbereitet hast oder damit auch durch das Chormeeting führst, kannst du viel leichter dokumentieren, dass Arbeit dahinter steckt. Und da der gesamte Chor anwesend ist - oder zumindest die, die das Angebot annehmen -, gibt es auch keinen Nährboden für unzufriedenes Gemeckere. Wer will, kann ja schließlich mitproben!

 

3. Zeitraubendes Ton-Üben wird ausgelagert

Wie oft haben wir uns schon geärgert, dass in der Probenarbeit so viel Zeit für das Einüben der einzelnen Stimmen liegenbleibt.

Et voilá - die Chorfee hat unsere Wünsche erhört: jetzt können wir uns so viel Zeit nehmen wie wir wollen und wie vor allem die Sänger:innen brauchen, bis alle zufrieden mit dem Kopf nicken, wenn du fragst, ob die Stelle klar ist...! Und falls sich doch noch einer unsicher ist, kann er die Meeting-Session ja nochmal nachhören: die Übezeit mitzuschneiden ist ein weiteres sinnvolles Tool für alle Verhinderten, Fleißigen und eventuell auch für deine Nachbereitung.

Übrigens ein schöner Nebeneffekt: nie war es so still, wenn du etwas ansagst! ;-)

 

Vielleicht bist du schon überzeugt, es auch einmal zu probieren? Es gibt im Netz viele gute Tipps und Hilfestellungen, solltest Du technische Fragen und Bedenken haben. Du kannst mir aber auch gerne in den Kommentaren schreiben!

Weitere Pro-Argumente kommen im nächsten Blogbeitrag - und für alle Skeptiker kommen dann auch die Contra-Argumente, von denen es auch mehr als genug und auch sehr berechtigte gibt.

Bis bald also wieder hier! Bleibt gesund und munter!

#staytuned

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