Was geht?

Liebe Chorleitende - oder wie wir hier in Franken ganz richtig sagen: Chorleidende :D,

schwierige Zeiten sind das gerade! Was kann unsereiner denn gerade tun? Sind wir zum Nichtstun verpflichtet?

 

Nein -  das würden wir uns doch zu einfach machen.

Die Welt braucht Chöre, Chöre brauchen Leitungen, Leitungen brauchen Singende, Singende brauchen eine Stimme - und diese Stimme muss gerade eine Zwangspause verkraften.  

Was können wir denn tun dagegen - oder stattdessen??

 

Im nächsten Artikel werde ich mich den Alternativen widmen - aber heute möchte ich noch einmal auf die Möglichkeiten der Stimmpflege eingehen - denn die haben wir in diesen Tagen nötiger denn je.

Unsere Stimmen sind durch die wenigen (Außen)kontakte ungeübt, da wir niemanden treffen, sprechen wir weniger. Spontanes Zurufen über die Straße hinweg, lautes Sprechen in Gruppen, um über den Geräuschpegel hinweg zu tönen - das sind alles Übungsfelder für die Stimme, die momentan wegfallen,

Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Stimme langsam wieder in Schwung bringen, damit wir fit sind, wenn es endlich wieder möglich sein wird, in Gruppen zusammen zu kommen und dann auch wieder miteinander zu singen.

 

Was können wir Chorleitungen dafür tun?

Es kommt natürlich sehr auf die jeweilige Situation an - aber unser Prinzip sollte sein, dass wir unsere Kompetenz in Sachen Stimmpflege nicht für uns behalten.

Wer online probt, CDs oder Übungsfiles verteilt oder Einzelstunden anbietet: wir sollten alle weniger auf Neues setzen und stattdessen die Zeit bis zum Frühjahr nutzen, um die Kompetenzen unserer Singenden in Bezug auf die eigene Stimmhygiene zu stärken. 

Was tut der Stimme gut, wie gehe ich sanft mit ihr um, was kann ich gegen Beschwerden wie Heiserkeit, Trockenheit und Hauch auf der Stimme tun? - das sind alles Fragen, die wir unseren Singenden beantworten bzw. deren Eigenwahrnehmung und Wissen um Lösungsansätze stärken sollten.

 

Es sind wirklich die Basics, die wir wieder in Erinnerung rufen müssen und wo wir auch ermuntern sollten, sich dafür Zeit zu nehmen und sich damit auseinander setzen. 

Also :

Körperhaltung: nicht vor dem Bildschirm sitzend singen, auf gestreckten Nacken achten

Atmung: tief in Bauch und Flanken statt nur in die Brust, ruhig durch die Nase einströmen lassen

Atemführung: kein Hauch auf der Stimme, aber auch keinen Druck, ruhig fließend

lockere Gesichtsmuskulatur inklusive Kiefer

Tongebung: einen runden Ton, der weder zu laut "gedrückt" noch zu leise "gehaucht" wird.

 

Wenn wir unsere Singenden dahingehend sensibilisieren, achtsam mit ihrem jeweiligen Instrument, also ihrer Stimme, umzugehen und ihnen die Kompetenz an die Hand geben, dies auch alleine zu erreichen - dann haben wir eine Chance, den Neustart in Sachen Chor zu schaffen.

 

Wer noch mehr zu diesem Thema lesen will: im Blog findet ihr viele einfache und zielführende Übungen unter #einsingen.

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