Adventskalender 2021

Manchmal wird unsere Toleranz, die wir uns sicher selber zuschreiben würden, ganz schön auf die Probe gestellt.

Sei es bei Familienkonstellationen wie in oben stehendem Spruch, sei es bei komplett unterschiedlichen Lebensentwürfen von Menschen in unserem Umfeld, bei komplett abweichenden Tagesabläufen unserer Mitbewohner, Essengewohnheiten, die uns fremd erscheinen, Musik, die völlig anders klingt, als wir das schön finden...

Ihr könnt die Liste sicher problemlos noch weiter fortführen.

Manchmal bin ich angestrengt von all dem Verständnis, das ich anderen entgegen bringen möchte.

Ich glaube inzwischen, das ist auch völlig in Ordnung. Vor allem, wenn ich mir klar mache, dass die Ursache der Erschöpfung in meiner Kapazität und meinem Anspruch an mich selber und nicht etwa in der Andersartigkeit der anderen liegt.

Immerhin möchte ich ja - und empfinde das sogar als mein Recht -, dass andere auch meine Individualität respektieren. 
In klaren Momenten kann ich mir sogar durchaus vorstellen, dass das den einen und die andere zwischendurch ebenfalls an ihre Grenzen bringt.

Wäre es nicht schön, wir feierten die Unterschiede, nähmen die Vielfalt als Bereicherung war?

Und wenn wir in Zeiten, wo es uns anstrengt, wo wir uns gegenseitig anstrengen, einfach miteinander jammern und lachen würden darüber, dass das Leben und das gegenseitige Verständnis so anstrengend ist?!

Vielleicht klappt es ja heute mal, dass ich mich nicht ärgere über Unterschiede zwischen mir und anderen, sondern versuche, mich daran zu erfreuen oder sie zumindest wertungsfrei zu akzeptieren und den anderen zu respektieren?!