Gehüpft wie gesprungen

Neulich beim Stöbern in alten Chorleitungsbüchern habe ich wieder ein Übung entdeckt, die Spaß macht und gut für die Atemführung ist. Bei meinen Chören ist das immer wieder ein wichtiges Thema - und ich denke, das ist bei allen Laienchören so: denn der Atem spiegelt ganz besonders Deine momentane Verfassung! Bist Du gestresst, geht er flach und schnell, bist Du schlapp, fehlt der leichte Druck zur Führung, bist Du Dir unsicher, hältst Du den Atem an und bist Du erschöpft, lässt Du ihn (besonders am Ende einer Phrase) in einem Schwall raus - und alles führt dazu, dass Du nicht den optimalen Klang erreichst.

Hier also die Übung, die mit Spaß und ohne große mentale Anstrengung für ein Aktivieren Deiner Atemlenkung sorgen kann (und daneben sielbstverständlich auch das Gehör schult!):

Singe Dreiklänge auf einer Klangsilbe (z.B. no-no-no) rauf und wieder herunter - zuerst gebunden und dann gestoßen.

Achte dabei darauf, dass

- zwischen den gestoßenen Silben nicht eingeatmet wird

- Du das Tempo der Übung so wählst, dass die gesamte Übung auf einen Atemzug gesungen werden kann.

- die Tonhöhe der Quinte wirklich hoch genug ist. ("etwas mehr Raum einplanen, damit der Ton auch nach oben schwingen kann")

- klar ist, ob Du die Übung in Dur oder Moll singen lässt. Variiere von Woche zu Woche, damit Dein Chor auch beim Einsingen wach bleibt!

- Du nur den Anfangston mit dem Klavier anspielst, wenn Du es zur Unterstützung nutzen möchtest. Nicht den gesamten Dreiklang spielen! (Intonationsübung!!) Mit der Zeit kannst Du die Anfangstöne auch ohne Klavierunterstützung ansingen - versuch es!!

- Du die Klangsilbe immer wieder änderst - im fortgeschrittenen Stadium Deines Chores gerne auch bei jedem Halbton. Auch das hält wach und fit!

 

Wir müssen das Rad des Chorsingens zum Glück nicht neu erfinden, sondern dürfen uns gerne altbewährter Übungen und Tipps bedienen - nur sollten wir sie in diesem Moment, wo wir sie nutzen, mit frischem Geist und neuem Schwung füllen!

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